Die frühere saarländische Ministerpräsidentin und Landesvorsitzende der CDU Saar hat damit die 18 Jahre währende Ära von Angela Merkel beendet. Auf dem Parteitag in Hamburg setzte sie sich in einer Stichwahl mit 517 zu 482 Stimmen gegen Friedrich Merz durch.
In ihrer Dankesrede wandte sich die 56-Jährige an die Delegierten, bedankte sich in erster Linie aber bei ihren beiden Mitbewerbern Jens Spahn und Friedrich Merz „für einen Wettbewerb, um den uns alle beneidet haben“. Zuvor hatte sich AKK in einer kraftvollen und kämpferischen Rede voller emotionaler Höhepunkte an die Delegierten des Parteitags gewandt. Sie warb für sich mit 18 Jahren Regierungserfahrung im Saarland. Auch wisse sie als Mutter von drei Kindern, wie schwer es sei, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen.
Die CDU dürfe nach ihrer Auffassung „kein Gemischtwarenladen“ sein. Die Partei müsse ohne Zweifel auf einem Wertefundament beruhen und dieses markiere das „C“ im Namen. „Wir brauchen eine starke CDU, keine, die beliebig ist. Wir brauchen eine CDU, die einen klaren Kompass hat“, sagte Annegret Kramp-Karrenbauer unter dem Beifall der Delegierten.
Die CDU sei, erkläre Annegret Kramp-Karrenbauer, die letzte große existierende Volkspartei: „Ich will, dass die CDU eine starke Volkspartei bleibt. Diese Welt braucht eine starke CDU“, formuliert sie ihren Gestaltungsanspruch. Kramp-Karrenbauer betont zudem, keiner der drei Kandidaten sei der Untergang für die Partei, wie es in den vergangenen Wochen medial dargestellt wurde. Bei der Führung komme es mehr auf innere Stärke als auf Lautstärke an.
Die vormalige Generalsekretärin forderte zudem, die CDU dürfe nicht ängstlich sein und den Schwarzmalern hinterherlaufen. Sie müsse mit eigenen Ideen eine Strahlkraft entwickeln, die Menschen wieder für Politik fasziniere. Die CDU müsse notfalls auch gegen den Zeitgeist Kurs halten.
Tobias Hans, Nachfolger von Annegret Kramp-Karrenbauer als Ministerpräsident und CDU-Landesvorsitzender, gehörte zu den ersten Gratulanten nach der Bekanntgabe des Wahlergebnisses. „Ich bin sicher, Annegret Kramp-Karrenbauer ist genau die Richtige, um dafür zu sorgen, dass die Partei weiterhin geschlossen dasteht. Der Wettbewerb der vergangenen Wochen hat am Ende vor allem eine Siegerin – und das ist unsere Partei, die Christlich Demokratische Union“, erklärte Tobias Hans in einer ersten Reaktion.
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